
Die Kempowski-Saga Teil 3: Ein Kapitel für sich
Nach den Romanen „Uns geht’s ja noch gold“ und Teilen aus „Ein Kapitel für sich“ von Walter Kempowski
Produktion: Altonaer Theater
Bühnenfassung und Regie: Axel Schneider
Bühne: Ulrike Engelbrecht
Kostüme: Sabrina von Allwörden
Musikalische Leitung: Mathias Christian Kosel
Akkordeon-Einspielungen: Natalie Böttcher
Dramaturgie: Sonja Valentin
Beratung: Jan-Philipp Reemtsma
Tanzchoreografie: Ute Geske
Kampfchoreografie: Malcolm Ranson
Mit Johan Richter, Hannes Träbert, Nadja Wünsche, Dirk Hoener, Sarah Kattih, Anne Schieber, Detlef Heydorn, Ute Geske, Tobias Dürr (9 Darsteller*innen)
Vorstellungsdauer: 1. Teil 95 Min, 2. Teil 45 Min
Gastspielzeitraum Spielzeit 2022/23: 13.04.2023 – 26.04.2023
Gastspielzeitraum Spielzeit 2023/24: 23.10.2023 – 12.11.2023
Die Familie Kempowski steht vor den Trümmern, die der Zweite Weltkrieg 1945 hinterlassen hat. Man erlebt am eigenen Leibe, in der Nachbarschaft und bei Freund*innen Elend, Hunger, Plünderungen und Gewalttätigkeiten. Aber man ist nicht ausgebombt und hat noch etwas Geld. Zwischen Trümmerschutt und Ausgangssperren, Schwarzmarkt und Hamsterzügen versucht die Familie Kempowski nach dem Krieg die bürgerliche Kontinuität wiederherzustellen.
Nachdem der Ich-Erzähler Walter für kurze Zeit in den Westen „rübergemacht“ hatte und mit ein paar Frachtbriefen den Amerikanern die Ausplünderung der „Zone“ durch die Russen demonstrieren wollte, wird er bei einem Besuch in Rostock festgenommen und verbringt acht Jahre im Zuchthaus in Bautzen. Spionage hieß die Anklage. Nicht nur Walter, sondern auch Bruder Robert wird verhaftet und schließlich sogar die Mutter. Walter hatte ihre Mitwisserschaft im Verhör zugegeben, was er sich nie verzeiht. Mutter und Söhne machen mit Haft und Häftlingen ihre ganz eigenen Erfahrungen, und so erzählt jeder aus seiner Perspektive, was ihm in der Welt der Eingeschlossenen widerfahren ist. Und dennoch: Bei allem Leid zeigt sich der lakonische Humor Kempowskis in allen Figuren.
„Schlaglichtartig beleuchtet Regisseur Axel Schneider mit einem bestens eingespielten, rollenwechselfreudigen neunköpfigen Ensemble einen Teil der deutschen Geschichte, der weitgehend im Dunkeln liegt.“ WELT
„Eindrucksvoll leuchtet das große Ensemble in einer Fülle unterschiedlichster Rollen die Atmosphäre und das Lebensgefühl der Menschen in einer Zeit voller Ungewissheiten und Enttäuschungen aus.“ HAMBURGER ABENDBLATT
Foto: G2 Baraniak